Muskulatur

600 Kraftpakete

Einblick in den Muskelaufbau

Rund 600 Skelettmuskeln hat unser Körper. Muskeln, die wir willentlich ansteuern und trainieren können. Um zu verstehen, was beim Muskelaufbau passiert, ist es hilfreich, etwas tiefer in die Struktur des Muskels einzutauchen.

Ein Skelettmuskel besteht aus Muskelfaserbündeln, diese aus Muskelfasern und diese wiederum aus Myofibrillen. Als äußerste Schicht umhüllt die Faszie den Muskel, die auf ihrer Innenseite aus lockerem Bindegewebe besteht: dem Epimysium. Die Faszien halten unsere Muskeln nicht nur in ihrer anatomischen Form, sondern auch am richtigen Platz. Das Perimysium – ebenfalls eine Bindegewebshülle – ummantelt die Faserbündel und das Endomysium jede Muskelfaser.

Letzteres sorgt unter anderem dafür, dass unsere Muskeln nicht reißen. Faszie, Perimysium und Endomysium gehen an den Muskelenden in die Sehnen über, die den Muskel am Knochen befestigen. Der gesamte Zwischenraum des Muskels ist mit Sarkoplasma gefüllt. Diese Flüssigkeit enthält beispielsweise das Myoglobin, ein Protein, das unsere Muskeln rot färbt und eine wesentliche Rolle für den Sauerstofftransport spielt. Hier liegen aber auch die Mitochondrien, d. h. die Kraftwerke der Muskelzelle, sowie die Ribosomen als Orte der Proteinherstellung.

Muskelfaser

Ein Blick auf eine Muskelfaser bzw. Muskelzelle zeigt: Sie ist vom Sarkolemm, einer dünnen Zellwand umschlossen und enthält als eine der wenigen Zellformen mehrere Kerne, die direkt unterhalb des Sarkolemms liegen und über die gesamte Faserlänge verteilt sind. Sie liefern den genetischen Bauplan und das Material, die beide für die Herstellung neuer Muskelproteine benötigt werden. In der Faser sind hunderte Myofibrillen enthalten.

Myofibrille und Sarkomer

Diese kleinen Funktionseinheiten ermöglichen es uns, kräftig die Muskeln spielen zu lassen. Myofibrillen sind aus seriell angeordneten Sarkomeren zusammengesetzt: Eiweißzylindern, die durch sogenannte Z-Scheiben voneinander abgegrenzt sind. Apropos: Durch diesen regelmäßigen Aufbau erhält die Skelettmuskulatur ihre typische Querstreifung.
Sarkomere bestehen u. a. aus fadenförmigen Proteinen: den dünnen Aktinfilamenten, die von den Z-Scheiben in das Sarkomer hineinragen und den dicken, mittig liegenden Myosinfilamenten. Sie produzieren Kraft: Aktin und Myosin sorgen letzlich für die Kontraktion im Muskel.

Unsere Skelettmuskeln gleichen Kabelbündeln: Sie bestehen aus Faserbündeln,
diese aus Muskelfasern bzw. -zellen und letztere aus Myofibrillen. Und genau hier – auf Ebene der Sarkomere – findet Muskelaufbau statt, wenn wir uns an den Geräten abrackern.

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